Fragen und Anregungen
Obmann Staffler Joachim– obmann@sv-tristach.at
Die Geschichte des SV Dobernik Tristach
Am 20. August 1968 fand im Musikzimmer des alten Tristacher Gemeindehauses eine “Lagebesprechung” statt. Sinn und Zweck dieser Versammlung war es, über die Gründung eines Sportvereins zu beraten. Bislang mussten die sportbegeisterten Einheimischen nach Lienz gehen, wollten sie ihrem Hobby bei einem gemeldeten Verein nachgehen. In erster Linie dachte man dabei an jene Tristacher, die dem runden Leder nachjagten und dies entweder bei Rapid oder ASV Lienz tun mussten.
An dieser ersten Besprechung nahmen neben dem späteren ersten Obmann des SV Dobernik Tristach – Ing. Rudolf Stern – noch Lorenz Oberguggenberger, Friedrich Prünster, Raimund Zoier, Franz Brunner, Kurt Mitterhofer und Friedrich Wendlinger teil. Obwohl die Voraussetzungen alles andere als optimal waren – bislang diente die “Tratte”, das Grundstück rund ums Bildstöckl am westlichen Ortseingang, als Fussballplatz, was wiederum die Anrainer wenig erfreute, ließ man sich nicht entmutigen und so fand knapp mehr als zwei Monate später, am 3. November 1968, im Gasthaus “Tristacherhof” die offizielle Gründungsversammlung des Sportvereins Tristach statt.
Der neue Klub, der neben der Sektion Fußball auch die Sektionen Rodeln und Schilauf umfasste, wurde ordnungsgemäß bei der Vereinsbehörde angemeldet. Als Dachverband wurde der ASVÖ Tirol ausgewählt, die Sektion Fußball meldete man beim Kärntner Fußballverband an, wo man auch gerne aufgenommen wurde.
Der Gründungsvorstand des SV Dobernik Tristach sah wie folgt aus: Ing. Rudolf Stern (Obmann), Kurt Mitterhofer (Obmann-Stv.), Johann Themeßl (Schriftführer), Balthasar Scheiber und Josef Klocker jun. (Schriftführer-Stv.), Josef Themeßl (Kassier), Friedrich Prünster (Kassier-Stv.), Raimund Zoier (Sektionsleiter Fußball), Franz Oberhuber (Sektionsleiter-Stv. Fußball), Josef Pichler (Sektionsleiter Schilauf), Franz Brunner (Sektionsleiter-Stv. Schilauf), Alois Kerschbaumer (Sektionsleiter Rodeln), Josef Amort (Sektionsleiter-Stv. Rodeln), Lorenz Oberguggenberger und Johann Libiseller (Rechnungsprüfer).
Eingangs umfasste der Verein ca. 60 zahlende Mitglieder. Da man bereits in der Saison 1969/70 an der Fußball-Meisterschaft des KFV teilnehmen wollte, war das Hauptanliegen des Vereinsvorstandes, ein geeignetes Grundstück für ein Fußballfeld zu finden. Dank der Unterstützung durch die Gemeinde Tristach, gelang dies auch. Die Gemeinde stellte das “Moos” am östlichen Ortsausgang als Pachtgrundstück zur Verfügung. Die Fläche musste allerdings zuerst noch geebnet werden, bevor man ein Fußballfeld anlegen konnnte; glich das Grundstück damals doch sehr einer Mondlandschaft. Im Zuge dieser Maßnahmen errichtete man auch zwei Umkleidekabinen, einen Schiedsrichterraum, eine Dusche und Toiletten. Nachdem all die notwendigen Arbeiten erfolgreich abgeschlossen worden waren, konnte man bereits im Frühjahr 1969 erste Aufbauspiele durchführen.
Als Trainer der Kampfmannschaft konnte der aus Vorarlberg nach Osttirol zurückgekehrte Herbert Leiter engagiert werden. Im Sommer 1969 startete man in der 2. Klasse A mit einem 2:2 gegen Obervellach in die erste Meisterschaftssaison des Vereins.
Gleich von Anfang an legte man auch größten Wert auf eine gute Nachwuchsarbeit. Die Schülermannschaft unter Johann ACHMÜLLER startete ebenfalls 1969/70 in die erste Meisterschaftssaison, die man ohne Niederlage souverän auf die Schattseite holen konnte. Mitte der 70er Jahre nahm man die ersten größeren Umbauten am Vereinsgebäude vor, das man um zwei weitere Umkleidekabinen, eine Garage und eine Kantine erweiterte.
Die Kampfmannschaft des Vereins wurde damals nach wie vor von Herbert Leiter trainiert, unter desssen Leitung es gelang, 1976/77 den Meistertitel in der 2. Klasse A nach Tristach zu holen und in die 1. Klasse A aufzusteigen.
Der Spielbetrieb in der 1. Klasse A und die zusätzlichen Kosten machten aber auch klar, dass man sich um einen Hauptsponsor bemühen musste. Ein solcher konnte in der Firma Fliesen und Sanitär Friedl Dobernik gewonnen werden (1978). Offensichtlich bewies man damals ein glückliches Händchen. Immerhin steht heute, 25 Jahre später, mit der Firma Dobernik immer noch der gleiche Hauptsponsor an der Seite des SV Dobernik Tristach.
Ein Spieljahr, das besonders von Höhen und Tiefen gezeichnet war, war die Saison 1979/80. Äußerst erfolgreich waren die Nachwuchsmannschaften: Die Knaben mit Trainer Franz Ortner wurden Kärnter Vizemeister, wobei man im Finale gegen den WAC zu Hause mit 0:1 und auswärts mit 1:3 unterlegen war. Die Jugendmannschaft mit Trainer Josef MAYER wurde Vizemeister der regionalen Meisteschaft. U. a wurden die Alterskollegen aus Winklern mit 22:0 vom Platz gefegt.
Leider musste allerdings in dieser so erfolgreichen Saison die Kampfmannschaft, die mittlerweile von Gerd Müller trainiert wurde, den bitteren Gang zurück in die 2. Klasse antreten.
Im Sommer 1989 übernahm erneut Karl Rom das Traineramt und erreichte den guten 5. Platz. Bis Sommer 1992 blieb er Trainer der Kampfmannschaft, mit der er in den beiden folgenden Saisonen die Plätze 3 und 9 erreichte, bevor er von Reinhard Hopfgartner abgelöst wurde. Gleich in der ersten Saison unter dem neuen Trainer spielte man bis zum letzten Spiel um den Meistertitel mit. Eine Runde vor Schluss lag man noch an der Tabellenspitze. Schließlich sollte es nach einer Niederlage im letzten Spiel jedoch nur für den etwas enttäuschenden vierten Rang reichen.
In den folgenden drei Spieljahren unter Trainer Hopfgartner konnte man nicht mehr ganz an die Leistungen der Saison 1992/93 anschließen und belegte durchwegs Mittelfeldplätze (10, 8 und 9).
Im Sommer 1996 konnte mit Reinhard Eder neuerlich ein sehr guter Trainer, zudem als Spielertrainer, engagiert werden. Mit ihm konnte man in den beiden folgenden Jahren durchaus vorne mitspielen, wie die Ränge 3 und 5 und der Herbstmeistertitel in der Spielsaison 1998/99 bewiesen.
Dass unter Eder nicht nur gut, sondern auch fair Fußball gespielt wurde, zeigte der Fairnesspokal, der dem SV Dobernik Tristach in der Saison 1997/98 zugesprochen worden war.
Im Nachwuchsbereich ging man mit der U8 unter Trainer Robert Müller einen etwas anderen Weg und richtete eine Spielgemeinschaft mit dem ASV Lienz ein, die von Erfolg gekrönt war, wie der Meistertitel in der Saison 1997/98 zeigte.
Inzwischen war auch eine zweite größere Umbauphase erfolgt. Nachdem im Herbst 1996 der Finanzierungsplan erstellt worden war, stand dem Umbau des Vereinshauses nichts mehr im Wege. Der Kabinentrakt und die Brauseanlagen konnten noch vor dem Winter fertig gestellt werden. Im darauf folgenden Jahr erfolgte die Unterkellerung für Heiz- und Kellerraum und der Umbau der WC-Anlagen. Zusätzlich wurde auch der Trainingsplatz renoviert und die Flutlichtanlage installiert. Nicht nur das große Engagement des Bürgermeisters der Gemeinde Tristach, Ing. Alois Walder, sondern auch des Landes Tirol, des ASVÖ und des KFV und vor allem der vielen freiwilligen Helfer ermöglichten erst diese Bauarbeiten.
Im Sommer 2001 übernahm Spielertrainer Manfred Steurer von Alois Unterluggauer die Leitung der Kampfmannschaft. Unter seiner Regie spielte die Mannschaft bis zuletzt um den Meistertitel. Trotz einer sehr guten Herbstsaison (erst im 13. Spiel musste man die erste Niederlage einstecken) mit dem Herbstmeistertitel reichte es schließlich „nur“ für den Vizemeistertitel, was wohl auch an den wenig günstigen Vorbereitungsbedingungen lag. Dennoch reichte auch der zweite Platz für den Aufstieg in die Unterliga West, da die beiden Unterligen auf 16 Vereine aufgestockt wurden.
Neben dem Aufstieg waren die 17 Treffer von Martin Oberhuber, sowie der höchste Saisonsieg, ein 7:0 (!) gegen die Union Nikolsdorf, weitere Höhepunkte einer erfolgreichen Saison. Durch zwei Neuzugänge (Markus Told und Christian Oberhammer)verstärkt, nahm man die Unterliga West in Angriff. Nach einer durchwachsenen Herbstsaison überwinterte der SV Dobernik Tristach auf dem 12. Tabellenrang, weshalb das vorrangige Ziel für die Frühjahrssaison der Klassenerhalt ist.
Dass es im Herbst vielleicht nicht ganz so lief, wie man sich das erwartet hatte, lag zum einen an den frühen Ausfällen von Markus Told (5. Runde) und Martin Oberhuber (7. Runde), zum anderen an der mangelnden Routine der Mannschaft. Trotzdem lassen Leistungen, wie sie gegen die beiden Osttiroler Unterliga-Konkurrenten (SV Lienz und Union Matrei) oder im letzten Spiel gegen ATUS Nötsch (als man ab der 30. Minute mit zwei Mann weniger spielte und trotzdem noch mit 2:0 gewann) gezeigt wurden, für die Frühjahrssaison hoffen. Leider klappte es dann doch nicht mit dem Klassenerhalt.
Bis zum letzten Spiel in den Abstiegskampf verwickelt, verlor man dieses gegen den unmittelbaren Konkurrenten ATUS Nötsch auswärts deutlich (0:4) und musste so bereits nach einem Jahr in der Unterliga West wieder in die 1. Klasse A absteigen. Dass auch von Vereinsseite her alles Mögliche versucht wurde, um den Klassenerhalt zu schaffen, zeigte der im Herbst 2002 begonnene Bau des neuen Trainingsplatzes.
Nicht nur Obmann Hans Themeßl und Sektionsleiter Robert „Didi“ Müller, sondern vor allem auch dem ehemaligen Trainer Alois Unterluggauer und den zahlreichen Helfern sei an dieser Stelle für ihr Engagement gedankt. Nach der Saison 2003/2004 legte Trainer Manfred Steurer sein Amt als Trainer und Spieler nieder und beendete seine erfolgreiche Karriere in Tristach. In der Saison 03/04 konnte der 7. Tabellenrang erungen werden. In der Saison 2004/2005 übernahm Robert Zabernig das Traineramt. Die Mannschaft wurde um einiges verjüngert. Ab der Saison 2005/2006 übernahm Bernhard Zoier die Mannschaft. Anschließend wurde die Kampfmannschaft von Manfred Steurer (2006/2007), Bernhard Zoier (2007 – 2010), Anton Steurer (2010/2011), Bernhard Zoier (2011 – 2014), Anton Leitner (2014/2015), Markus Sumerauer (2015/2016), Michael Dold (seit 2016)